Schlafapnoe ist ein Befinden, bei dem die Atmung während des Schlafes wiederholt aussetzt. Dank des angeborenen Überlebenstrieb des Menschen, weckt Sie Ihr Körper auf, sobald eine „Nichtatmung“ entdeckt wird. Sie wachen auf und nehmen Ihren nächsten Atemzug. Diese wiederholten Schlafunterbrechungen verhindern einen erholsamen Schlaf. Über eine längere Zeit hinweg werden Sie sich unter anderem tagsüber sehr müde fühlen. Diese Müdigkeit wirkt sich nicht nur allein auf den Körper aus, sondern kann Sie auch beruflich beeinflussen, nämlich immer dann, wenn Sie sich konzentrieren müssen. Auch Ihre Kreativität und Problemlösefähigkeiten werden durch die andauernde Müdigkeit eingeschränkt, ganz zu schweigen davon, sollten Sie mit schweren Maschinen arbeiten. Das letztere trifft wahrscheinlich eher auf Männer zu, da diese öfter von den körperlichen Auswirkungen von Schlafapnoe leiden, als Frauen.

Schlafapnoe macht jedoch mehr als nur schläfrig.

Wenn Schlafapnoe unbehandelt bleibt, kann sie zu:

• Herzerkrankungen
• Diabetes und anderen
• Langfristigen Gesundheitsrisiken beitragen.

 

Was verursacht Schlafapnoe

Schlafapnoe tritt auf, wenn Ihre Atemwege während der Nacht blockiert werden oder kollabieren. Sobald Ihre Atmung wieder einsetzt, kann dies von einem lauten Schnarchen begleitet werden, von den nicht nur Sie, sondern auch Ihr Bettpartner aufwachen.

Viele Gesundheitszustände sind mit der Schlafapnoe verbunden, einschließlich Fettleibigkeit und Bluthochdruck. Diese Erkrankungen, zusammen mit dem andauernden Schlafmangel, können viele verschiedene Systeme in Ihrem Körper beeinträchtigen.

 

Atmungssystem

Da Ihrem Körper im Schlaf Sauerstoff entzogen wird, kann Schlafapnoe die Symptome von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verschlimmern. Möglicherweise sind Sie kurzatmig oder haben mehr Mühe als sonst, sich zu bewegen.

 

Endokrines System

Menschen mit Schlafapnoe haben ein höheres Risiko, eine Insulinresistenz zu entwickeln, ein Zustand, bei dem die Zellen nicht so gut auf das Hormon Insulin reagieren. Wenn Ihre Zellen das Insulin nicht so aufnehmen, wie sie sollten, steigt Ihr Blutzuckerspiegel an und Sie können Typ-2-Diabetes entwickeln.

Schlafapnoe wurde auch mit dem metabolischen Syndrom in Verbindung gebracht. Dabei können die folgenden Beschwerden entstehen:

Risikofaktoren für Herzerkrankungen, zu denen

• Hoher Blutdruck
• Hohe LDL-Cholesterinwerte
• Hohe Blutzuckerwerte und ein
• Größerer als der normale Taillenumfang gehören.

 

Verdauungsapparat

Wenn Sie unter Schlafapnoe leiden, haben Sie ein höheres Risiko für eine Fettlebererkrankung, Leber Vernarbung und überdurchschnittlich hohe Leberenzymwerte.

Apnoe kann Sodbrennen und andere Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit verschlimmern, was zusätzlich Ihren Schlaf beeinträchtigen kann.

 

Kreislauf und Herz-Kreislauf-System

Schlafapnoe wurde mit Fettleibigkeit und Bluthochdruck in Verbindung gebracht, was die Belastung auf das Herz erhöht. Wenn Sie Apnoe haben, ist es wahrscheinlicher, dass Sie einen abnormalen Herzrhythmus wie Vorhofflimmern haben. Leider kann das auch das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. Auch eine Herzinsuffizienz tritt bei Menschen, die von einer Schlafapnoe leiden häufiger auf als bei einer Vergleichsgruppe ohne Schlafbeschwerden.

 

Nervensystem

Die sogenannte zentrale Schlafapnoe, wird durch eine Störung der Signale des Gehirns verursacht, die Ihnen das Atmen ermöglichen. Diese Art von Schlafapnoe kann auch neurologische Symptome wie Taubheit und Kribbeln in den Extremitäten verursachen.

 

Reproduktionssystem

Schlafapnoe kann Ihre Lust auf Sex verringern. Bei Männern kann sie zu erektiler Dysfunktion beitragen und damit die Wahrscheinlichkeit, Kinder zu zeugen, beeinträchtigen.

 

Weitere häufige Symptome von Schlafapnoe:

• Trockener Mund oder Halsschmerzen am Morgen
• Kopfschmerzen
• Aufmerksamkeitsschwierigkeiten
• Reizbarkeit

 

Wie wird eine Schlafapnoe diagnostiziert

Um sicher zu sein, dass Ihre Schlafstörungen tatsächlich auf eine Schlafapnoe zurückzuführen ist, müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Am besten, Sie wählen sofort einen Arzt, der sich mit diesem Gebiet befasst, vorzugsweise einen Schlafmediziner. Solch ein Fachmann wird Ihre Symptome beurteilen, Ihre Krankengeschichte aufnehmen und eine Schlafstudie durchführen.

 

Optionen für eine Schlafstudie

Eine Schlafstudie, bekannt auch als Polysomnogramm, ist der Goldstandard für die Diagnose von Schlafapnoe. Diese Untersuchung wird in einem Krankenhaus oder einem Schlaflabor durchgeführt. Dabei werden Sie an Sensoren angeschlossen und über Nacht (manchmal auch für zwei Teilnächte) überwacht.

Die neueste Technologie auf diesem Gebiet ermöglicht es vielen Menschen, bequem zu Hause mit einem tragbaren Monitor getestet zu werden.

Dabei werden, während Sie schlafen, Ihre

• Herzfrequenz
• Die Atmung und der
• Sauerstoffgehalt im Blut gemessen.

 

Diagnose

Eine Schlafapnoe-Diagnose basiert auf der Anzahl von Atemaussetzungen, die Sie pro Stunde während des Schlafes erleben. Durch die Schlafstudie werden auch Symptome wie Schnarchen und Tagesmüdigkeit aufgenommen.

Laut der American Academy of Sleep Medicine wird die Schlafapnoe je nach der Anzahl der Atemaussetzung von leicht bis schwer klassifiziert:

• Mild: 5–15 Atemstopps pro Stunde
• Mäßig: 15–30 Atemaussetzer pro Stunde
• Schwerwiegend: Mehr als 30 Atemepisoden pro Stunde

Die Diagnose einer Schlafapnoe kann beängstigend sein, die gute Nachricht jedoch ist, dass sie behandelbar ist. Für die meisten Menschen bringt die Behandlung der Schlafapnoe eine enorme Erleichterung des Allgemeinbefindens. Weniger müde heißt, sich geistig als auch körperlich frisch zu fühlen. Einige Menschen nehmen auch wieder liebgewonnene Hobbys auf, die sie wegen der ständigen Müdigkeit aufgegeben haben.

 

Behandlung von Schlafapnoe

Die erste Maßnahme zur Behandlung von Schlafapnoe ist eine Änderung Ihres Lebensstils, einschließlich

• Gewichtsabnahme und
• Reduzierung des Alkoholkonsums.

 

Wenn Sie medizinische Probleme haben, wie z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder große Mandeln, so müssen diese ebenfalls korrigiert werden.

Zusätzlich, zur Änderung der Lebensweise, ist eine der wirksamsten, nicht operativen Behandlung eine Maske. Diese Maske wird nachts getragen und hindert den Rachen zu kollabieren, indem ein erhöhter Luftdruck auf die relevante Stelle ausgeübt wird. Dies wird „nasaler kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck“ (CPAP) genannt. Der Schlüssel zum Gelingen dieser Behandlung liegt darin, eine Maske als auch ein Gerät zu finden, die Ihren Bedürfnissen entsprechen.

Wenn Sie eine leichte bis mittelschwere Schlafapnoe haben, besteht eine weitere mögliche Behandlung in der Verwendung eines speziell angefertigten Mundschutzes (einer Mundschiene auch als Unterkieferschiene bekannt). Der Mundschutz sorgt dafür, dass Ihr Kiefer während des Schlafes nach vorne gehalten wird.

Obwohl nicht immer wirksam kann eine Operation am Gaumen und Zungengrund sinnvoll sein. Diese Operation sollte jedoch die letzte Möglichkeit sein, wenn andere Therapien bereits versagt haben. Diese Operationen werden in der Regel von HNO-Ärzten (Hals-Nasen-Ohren-Ärzten) durchgeführt, die ein spezielles Interesse an schlafbezogenen Operationen haben und eigens dafür ausgebildet wurden.

 

Unter dem Strich

Schlafapnoe kann Ihren nächtlichen Schlaf stören und Sie dem Risiko mehrerer ernsthafter Krankheiten aussetzen, aber es gibt Möglichkeiten, sie zu kontrollieren. Behandlungen, wie z. B. kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck (CPAP) und orale Geräte, helfen dabei, den Sauerstofffluss in Ihren Lungen während des Schlafs aufrechtzuerhalten. Auch eine Gewichtsabnahme kann die Symptome der Schlafapnoe verbessern und gleichzeitig Ihr Risiko für Herzerkrankungen verringern.