Für welchen Hund eignet sich eine Hundestaffel Ausbildung?

Für welchen Hund eignet sich eine Hundestaffel Ausbildung?

Ein Hund ist der beste Freund des Menschen, insofern ist es nur folgerichtig, dass die Tiere auch Aufgaben übernehmen können, die im Dienst der Allgemeinheit stehen. Ob bei der Polizei, der Feuerwehr oder dem THW – Hunde haben in der Vergangenheit immer wieder großen Anteil an der Aufklärung von Verbrechen und der Rettung von Menschenleben

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Ein Hund ist der beste Freund des Menschen, insofern ist es nur folgerichtig, dass die Tiere auch Aufgaben übernehmen können, die im Dienst der Allgemeinheit stehen. Ob bei der Polizei, der Feuerwehr oder dem THW – Hunde haben in der Vergangenheit immer wieder großen Anteil an der Aufklärung von Verbrechen und der Rettung von Menschenleben gehabt und werden diesen Anteil sicher auch weiterhin haben.

Vielleicht haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, welche Rassen sich eignen für eine Hundestaffel Ausbildung und wie genau sich das Aufgabenspektrum der Tiere gestaltet, wenn sie Mitglied einer solchen Staffel sind. Diese Fragen klärt dieser Ratgeber.

Was ist eine Hundestaffel?

Eine Hundestaffel ist ein organisatorischer Teil einer Polizei- oder Feuerwehreinheit beziehungsweise einer Einheit des Zivil- und Katastrophenschutzes, die sich mit der Suche und Rettung von Menschen befasst. Die Tätigkeit der Hundestaffel umfasst die Suche nach vermissten Personen, die Bergung von Verletzten aus unzugänglichem Gelände sowie die Unterstützung bei der Festnahme von Straftätern. Hundestaffeln werden häufig auch zur Überwachung von Grenzen und zur Sprengstoff- und Drogenerkennung eingesetzt. Die Mitglieder einer Hundestaffel sind in der Regel Polizeibeamte oder Feuerwehrleute, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich um die Ausbildung und das Training der Tiere kümmern. Zumeist sind Tiere, die in Hundestaffeln eingesetzt werden, sogenannte Schutzhunde, das heißt, sie wurden speziell für die Suche und Rettung von Menschen ausgebildet. Die Ausbildung eines Schutzhundes ist sehr anspruchsvoll und dauert, je nach Aufgabengebiet und Spezialisierung, mehrere Jahre.

Hundestaffeln haben eine lange Tradition

Geradezu legendär ist der Einsatz von Schutzhunden zur Rettung von Menschen, die von Lawinen verschüttet wurden. Lawinenhunde haben eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die ersten Aufzeichnungen über diese gewissermaßen ersten Hundestaffeln stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., als der griechische Schriftsteller Xenophon berichtete, dass in den Bergen des Persischen Reiches Schutzhunde eingesetzt wurden, um Menschen zu finden, die von Lawinen verschüttet worden waren. Im Mittelalter wurden in den Alpenregionen Europas ebenfalls Lawinenhunde eingesetzt.
Eine der ersten bekannten Personen, die zu dieser Zeit von einem Lawinenhund gerettet wurde, war der italienische Mönch Benedikt von Nursia, der im 6. Jahrhundert lebte. Benedikt war auf dem Weg zum Gipfel des Monte Rosa, als er von einer Lawine verschüttet wurde. Ein Schutzhund konnte den Mönch finden und damit retten. Lawinenhunde wurden auch in anderen Teilen der Welt eingesetzt, um von Lawinen verschüttete Menschen zu finden. In Japan gibt es zum Beispiel eine Tradition, die Rasse der Shiba Inu als Lawinenhunde einzusetzen. Diese Hunderasse ist besonders für ihren ausgezeichneten Geruchssinn und ihre Körperkraft bekannt.
Obwohl das Rettungswesen in den letzten Jahrzehnten immer weiter technologisiert wurde, hat die Bedeutung von Lawinenhunden nicht ab-, sondern zugenommen. Der Grund dafür ist, dass immer mehr Menschen in die Berge gehen, um dort häufig gefährliche Sportarten zu treiben und sich damit einem erhöhten Risiko aussetzen, von Lawinen verschüttet zu werden. Somit steht fest, dass moderne Rettungstechnik den natürlichen Instinkt der beliebten Tiere nicht ersetzen kann.

Welche Hundestaffeln gibt es?

Neben Hundestaffeln, die im Zivil- und Katastrophenschutz eingesetzt werden, existieren auch Staffeln bei bewaffneten Einheiten wie der Polizei, dem Zoll und dem Militär.

Hundestaffeln bei der Polizei

Eine Hundestaffel der Polizei ist regelmäßig eine Einheit, die zur Bekämpfung von Kriminalität und zur Gefahrenabwehr eingesetzt wird. Die Hundestaffel kann bei der Suche nach vermissten Personen, bei der Bekämpfung von Banden- und Drogenkriminalität oder auch bei der Aufklärung von Straftaten eingesetzt werden. Bekannt sind Hundestaffeln auch durch ihren Einsatz im Rahmen etwaiger Sprengstoffdelikte („Bombenspürhund„).
Die Hundestaffel setzt sich aus verschiedenen Teams zusammen, die jeweils aus einem oder mehreren Polizeihund(en) und dem zugehörigen Einsatzgruppenführer bestehen. Die Tiere werden dabei speziell ausgebildet, um auf den jeweiligen Gebieten der Polizeiarbeit effektiv eingesetzt werden zu können. Hundestaffeln der deutschen Polizeibehörden, des Zolls oder des Bundesgrenzschutzes werden nicht nur in Deutschland eingesetzt, sondern können auch international verwendet werden. Die Hundestaffeln der Polizei sind somit eine vielseitige und flexible Einheit, die in den unterschiedlichsten Situationen verwendet werden können.

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Hundestaffeln bei der Feuerwehr

Bei der Feuerwehr im Einsatz befindliche Staffelhunde sind so geschult, dass sie bei einem Brand- oder Katastrophenereignis vermisste Personen finden und retten sowie die Einsatzkräfte bei der Suche nach Brandstellen und -nestern unterstützen können. Die Hundestaffeln spielen dabei eine äußerst wichtige Rolle bei der Feuerwehr, da sie in der Lage sind, im Brandfall schnell und effektiv zu handeln. Vermisste oder verschüttete Personen, insbesondere wenn sie das Bewusstsein verloren haben oder aus anderen Gründen nicht auf sich aufmerksam machen können, können zumeist durch ausgebildete Schutzhunde weit schneller aufgespürt werden als durch menschliche Rettungskräfte.
Die Tiere sind inzwischen in der Lage, hitzeresistente Schutzkleidung zu tragen und können durch enge Räume laufen oder Hindernisse passieren, um vermisste Personen zu finden. Die Hundestaffeln können auch bei der Suche nach Brandstellen helfen, indem sie die Wärme der Flammen orten und so die Einsatzkräfte leiten. Weiterhin sind die Tiere in der Lage, verschüttete Person mit lebenswichtigen Medikamenten, Nahrung und Getränken zu versorgen, wenn die Stellen für Menschen nicht zugänglich sind oder der Zugang mit erheblichen Gefahren für die Retter und/oder die Verschütteten verbunden wäre.

Hundestaffeln beim THW

Auch die Hundestaffeln des Technischen Hilfswerks sind in vielen Bereichen einsetzbar und werden häufig auf Auslandsmissionen geschickt, um sich bei dortigen Katastrophenfällen an den Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. Die Hauptaufgabe der Staffeln ist die Suche nach verschütteten Personen in Trümmerbergen. Dies ist besonders nach Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder schweren Überflutungen von großer Bedeutung, da es in den meisten Fällen sehr schwierig ist, verschüttete Personen auf andere Weise zu finden. Die Hundestaffel kann aber auch bei der Suche nach vermissten Menschen eingesetzt werden. Insgesamt gibt es gewisse Überschneidungen mit den Aufgaben der Hundestaffeln bei den Feuerwehren.

Hundestaffeln bei der Bundeswehr

Eine Hundestaffel bei der Bundeswehr hat die Aufgabe, Menschen und Material in Gefahren- und Gefechtssituationen zu suchen und zu finden. Eine weitere Aufgabe der Hundestaffel ist es, den Menschen in Gefahrensituationen zu helfen, etwa indem Soldaten oder Zivilisten mit medizinischem Material oder Nachschub an militärischer Ausrüstung, vor allem Munition, versorgt werden. Bei der Bundeswehr kommen die Tiere darüber hinaus als Therapiehunde für traumatisierte Soldaten zum Einsatz.

Welche Hunde eignen sich für eine Hundestaffel Ausbildung?

Grundsätzlich kann jeder Hund, unabhängig von der Rasse, in einer Hundestaffel zum Einsatz kommen. Notwendig sind jedoch naheliegenderweise eine gute Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit des Tieres.
Charakterlich sollte das Tier aufgeschlossen und menschenfreundlich sein, ein „Will to please“ sollte deutlich erkennbar sein.

Häufig werden Vertreter der folgenden Rassen in Hundestaffeln eingesetzt

  • deutscher oder belgischer Schäferhund
  • Golden Retriever
  • Labrador Retriever
  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Neufundländer

Hundetraining Tipps

Die wichtigste Fähigkeit eines Staffelhundes ist sein Geruchssinn. Deshalb kommt dessen Training im Rahmen der Hundestaffel Ausbildung eine herausragende Bedeutung zu. Einen weiteren wichtigen Pfeiler der Ausbildung bilden Gehorsamsübungen. Doch hier folgen weitere Hundetraining Tipps: Wenn Sie Ihren Vierbeiner zum Staffelhund ausbilden möchten, dann sorgen Sie für ausreichende Beschäftigung und Auslastung, insbesondere für den Geruchssinn, des Tieres und außerdem auf eine leichte Lenkbarkeit durch Kommandos. Wenngleich die Nase das mit weitem Abstand wichtigste Werkzeug eines angehenden Staffelhundes ist, so ist auch ausgeprägter Gehorsam Ihnen gegenüber absolut notwendig, damit sich das Tier nicht selbst in Gefahr bringt und die Zusammenarbeit innerhalb der Staffel reibungslos abläuft.

Fazit

Hundestaffeln haben eine lange Geschichte und sind auch heute noch vielen technischen Methoden in der Rettung und Kriminalitätsbekämpfung vorzuziehen. Grundsätzlich können Vertreter jeder Rasse zum Staffelhund ausgebildet werden, sofern die genannten körperlichen und charakterlichen Eigenschaften gegeben sind.

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