Zukunft für das Gas: LNG in Deutschland

Zukunft für das Gas: LNG in Deutschland

Deutschlands Energieversorgung basiert zu einem großen Teil auf Erdgas. Im deutschen Energiemix steht das Erdgas mit dem zweitgrößten Anteil ganz vorne, was den fossilen Energieträger zu einer wichtigen Säule der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens macht. Das ist nicht überall so. Länder wie zum Beispiel Schweden haben schon lange viele Anwendungen elektrifiziert und bauen inzwischen

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Deutschlands Energieversorgung basiert zu einem großen Teil auf Erdgas. Im deutschen Energiemix steht das Erdgas mit dem zweitgrößten Anteil ganz vorne, was den fossilen Energieträger zu einer wichtigen Säule der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens macht. Das ist nicht überall so. Länder wie zum Beispiel Schweden haben schon lange viele Anwendungen elektrifiziert und bauen inzwischen vorwiegend auf erneuerbare Energiequellen. In Deutschland dagegen hat sich die Abhängigkeit von Erdgaslieferungen per Pipeline seit der Liberalisierung der Gasmärkte 2007, wonach sich jeder seine Handelspartner frei auswählen kann, eher verstärkt.

Politische Einflüsse

Inzwischen kommt ein großer Teil der deutschen Erdgaslieferungen per Pipeline aus Russland. Deutschland bezieht derzeit sein Gas zu 55 Prozent aus Russland – das ist mehr als die Hälfte. Vor dem Hintergrund der politischen Lage, strebt die Bundesregierung deshalb eine Diversifikation der Gasimporte an, um die Abhängigkeit von einem Handelspartner zu minimieren. Doch die Erdgas-Lieferungen der Handelspartner per Pipeline an Deutschland sind weitestgehend ausgereizt. Deshalb müssen nun zügig neue Märkte und Partnerschaften erschlossen werden. Das Bauen neuer Pipelines aber ist ein aufwendiges und kostenintensives Unterfangen. Deshalb wird LNG in Deutschland als Schlüssel zur Erweiterung der Gas-Importquellen gesehen.

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Lagerung und Transport

LNG, das sogenannte Liquefied Natural Gas, ist eine klare, farblose und ungiftige Flüssigkeit, die entsteht, wenn Erdgas auf ca. -160 °C abgekühlt wird. Durch die sogenannte kyrogene Kühlung, zum Beispiel mittels Biotechnologie Zubehör wie Kyroboxen, schrumpft das Volumen des Gases um das 600-fache, wodurch es einfacher und sicherer zu lagern und zu transportieren ist. In seinem flüssigen Zustand ist flüssiges Gas nicht entzündlich.

LNG Tanks

Der Transport von flüssigem Gas ist sehr sicher. Es wird bereits seit über 50 Jahren sicher in Tankschiffen und mittels kyrogener Kühlung in Tanks um die Welt transportiert. Der flüssige Aggregatzustand macht Erdgas unabhängiger, denn so kann es per Schiff oder Transporter an seinen Bestimmungsort gelangen. Zum Beispiel kann es so per Schiff in einem speziellem LNG Tank von anderen Kontinenten nach Europa gebracht werden und dort als Energieträger genutzt werden.

LNG Terminals

Dazu braucht es am Bestimmungsort sogenannte Terminals, an denen die Tanker anlegen können. Die Bundesregierung plant deshalb den Bau neuer Liquefied Natural Gas Terminals, so dass das flüssige Gas in Deutschland bald einen Teil der Erdgaslieferungen per Pipeline ersetzen kann. Flüssiges Gas wird auf dem Weltmarkt gehandelt, meistens auf der Grundlage langfristiger Verträge. Erdgasverflüssigungsanlagen im industriellen Maßstab exportieren das Gas und importieren es über weltweite Terminals, wo es wieder in Gas umgewandelt wird, um ins nationale Pipelinenetz gespeist zu werden.

Versorgung in der EU

Innerhalb der EU gibt es bereits Terminals für Liquefied Natural Gas, u. a. in den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Polen. Das dort angelandete Gas kann grundsätzlich auch nach Deutschland transportiert werden. Um die benötigten Mengen nach Deutschland zu transportieren benötigt das Land zukünftig aber eigene Terminals. Bei der Lagerung des flüssigen Gases ist die kyrogene Kühlung von besonderer Bedeutung bei der Lagerung. Liquefied Natural Gas wird im Allgemeinen in großvolumigen oberirdischen Tanks mit niedrigem Druck gelagert.

Umwandlung in Gas

Wenn das Flüssiggas seinen Bestimmungsort erreicht, wird es in Regasifizierungsanlagen wieder in ein Gas umgewandelt. Dann wird es über Pipelines zu Haushalten, Unternehmen und Industrien geleitet, wo es zur Wärmegewinnung oder zur Stromerzeugung verbrannt wird.

LNG als Kraftstoff

Liquefied Natural Gas entwickelt sich inzwischen auch zu einem kostengünstigen und sauberen Kraftstoff für den Verkehr, insbesondere für die Schifffahrt und den Schwerlastverkehr. Für LKW gibt es bereits erste LNG-Tankstellen in ganz Europa. Das flüssige Gas kann aber auch auf weitere Weisen genutzt werden: In Privathaushalten wird Gas zum Kochen, Heizen und zur Stromerzeugung verwendet, während es im gewerblichen Bereich zum Heizen, zur Stromerzeugung, zur Herstellung von Produkten wie Düngemitteln, Farben und Medikamenten eingesetzt wird.

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Flüssiggas als Schlüssel

Doch Liquefied Natural Gas kann mehr als nur das bisherige Pipeline-Gas zu ersetzen: Liquefied Natural Gas ist eine wertvolle Energiequelle, die den Übergang zu erneuerbaren Energien stark vorantreiben kann. Liquefied Natural Gas ist zwar ein fossiler Brennstoff, das leistungsfähige Flüssiggas erzeugt aber weniger Kohlendioxid und Treibhausgasemissionen als andere fossile Brennstoffe. Denn Erdgas ist unter den fossilen Energieträgern derjenige mit den geringsten Emissionen und daher während des Übergangs zu einer klimafreundlichen Zukunft eine gute Alternative zu Kohle oder Öl.

Energieträger der Zukunft

Liquefied Natural Gas istbereits jetzt ein wichtiger Energieträger, der einiges an Emissionen einsparen kann. Somit kann das Flüssiggas auch dabei helfen die Klimaziele der EU zu erreichen und den CO2-Ausstoß von Industrien verringern. Liquefied Natural Gas kann also schon jetzt dazu beitragen, den wachsenden Energiebedarf in Industrie- und Entwicklungsländern zu decken, bevor eine vollständige Umstellung auf saubere, klimafreundliche Energie erfolgt. Deshalb nehmen der weltweite Handel und die weltweiten LNG-Importe auch zu und der Bedarf an Biotechnologie Zubehör und Kühlungsanlagen steigt.

Herstellung aus erneuerbaren Energien

Doch nicht nur das. Auch beim nächsten Schritt in Richtung emissionsarme Energiezukunft kann Liquefied Natural Gas helfen: Technologisch ist es bereits heute möglich Flüssiggas aus erneuerbaren Energien synthetisch herzustellen. „Synthetisches Erdgas“ oder „Substitutions-Erdgas“ (SNG) ist eine künstlich hergestellte Variante des Energieträgers Erdgas. SNG oder auch Bio-LNG, kann aus Kohle, Biomasse, Petrolkoks oder festen Abfällen hergestellt werden. Die kohlenstoffhaltige Masse kann vergast werden; das entstehende Synthesegas kann dann in Methan, den Hauptbestandteil von Erdgas, umgewandelt werden. Damit könnte die bereits bestehende und die noch zu bauende LNG-Infrastruktur zukünftig auch weiter genutzt werden, wenn die fossilen Gasreserven ausgehen.

Was wird also aus LNG in Deutschland?

Zukünftig wird es in Deutschland also voraussichtlich mehr LNG-Importe geben als bisher. Dazu werden im Moment Verträge mit Handelspartnern aus anderen Ländern abgeschlossen und die benötigte Infrastruktur, wie ein LNG Terminal, geplant und gebaut. Zwar wird in Deutschland bereits jetzt Liquefied Natural Gas genutzt, zum Beispiel für die Betankung von Schwerlastfahrzeugen. Bald soll das flüssige Gas aber vor allem Erdgas, das bisher noch aus Pipelines kommt und zum Heizen oder für industrielle Prozesse genutzt wird, ersetzen. Die Zukunft des Liquefied Natural Gas in Deutschland sieht also mehr als vielversprechend aus, denn nicht nur ist es eine Möglichkeit die Importquellen Deutschlands vielfältiger zu gestalten, sondern ebenso ein weiterer Schritt darin Emissionen zu senken.

FAQ

Woher kommt das Gas?

Woher kommt das flüssige Gas eigentlich? Zuerst wird es in Gasfeldern der Erde entnommen – genauso wie beim herkömmlichen Erdgas auch. Nur wird es nicht direkt per Pipeline an den Endverbraucher geliefert. Stattdessen wird es in einer Verflüssigungsanlage in eine Flüssigkeit umgewandelt. Hierzu stehen mehrere Verflüssigungstechnologien zur Auswahl. Eine Anlage führt in der Regel drei Hauptprozesse durch, nämlich die Vorbehandlung, die Entfernung von sauren Gasen und Abtrennung schwerer Kohlenwasserstoffe sowie schließlich die Verflüssigung und Kühlung.

Zuerst werden Staub und Schlamm zusammen mit Schwefelwasserstoff (H2S) und Quecksilber (Hg) entfernt. Diese Verunreinigungen könnten sonst Korrosions- und Gefrierprobleme verursachen. Danach wird Kohlendioxid (CO2) absorbiert und aus dem Erdgas entfernt, ebenso wie Wasser. Diese Verunreinigungen werden entfernt, damit sich bei der anschließenden Verflüssigung und der kyrogenen Kühlung kein Eis bildet.

Darauf folgt dann die Verflüssigung, indem das Gas heruntergekühlt wird. Danach erfolgt die Lagerung in speziellen mehrwändigen Tanks, in denen das flüssige Gas ständig gekühlt wird. Erst wenn das Gas dort angekommen ist, wo es verwendet werden soll, wird es in Regasifizierungsanlagen wieder zu Gas transformiert.

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