Wenn Sie nach einem Tag im Büro unter Rückenschmerzen leiden, bekommen Sie eventuell auch die Empfehlung, sich eine Lordosenunterstützung zu besorgen, um den Schmerzen entgegen zu wirken. Aber was ist das überhaupt? Was kann man sich darunter vorstellen und bietet so eine Unterstützung wirklich Vorteile? Die Lordosenuntestützung einfach erklärt Eine Lordosenunterstützung wird auch als Lendenstütze
Wenn Sie nach einem Tag im Büro unter Rückenschmerzen leiden, bekommen Sie eventuell auch die Empfehlung, sich eine Lordosenunterstützung zu besorgen, um den Schmerzen entgegen zu wirken. Aber was ist das überhaupt? Was kann man sich darunter vorstellen und bietet so eine Unterstützung wirklich Vorteile?
Die Lordosenuntestützung einfach erklärt
Eine Lordosenunterstützung wird auch als Lendenstütze oder Lordosenstütze bezeichnet. Damit sind spezielle Kissen oder Polster gemeint, die sie sich zum Beispiel an der Lehne des Bürostuhls oder auch auf dem Sitz Ihres Autos befestigen können. Bei moderneren Stühlen oder Sitzen sind solche Stützen oft bereits mit eingebaut, wenn der Hersteller sie als “ergonomisch geformt” bezeichnet.
Die Stützen sollen auf Höhe der Lendenwirbel befestigt werden und dadurch beim häufigen Sitzen und Anlehnen durch leichten Gegendruck verhindern, dass Sie in eine ungesunde Schonhaltung rutschen, die eine Ursache Ihrer Rückenschmerzen sein kann.
Woher kommt der Name?
Die menschliche Wirbelsäule wird in der Anatomie in verschiedene Segmente unterteilt, die sich durch bestimmte Krümmungen darstellen. Es gibt die Halswirbellordose, die Brustwirbelkyphose, die Lendenwirbellordose und eine Pseudokyphose des Kreuzbeins und des Steißbeins. Umgangssprachlich spricht man auch von der Halswirbelsäule, der Brustwirbelsäule, der Lendenwirbelsäule und dem Steißbein. Während Kyphosen natürliche Krümmungen sind, deren Bogen nach hinten zeigt, sind Lordosen natürliche Krümmungen, deren Bogen nach vorne zeigt. Eine Lordosenunterstützung ist somit ein Kissen oder eine Stütze, die quasi den “Hohlraum” ausfüllen soll, den die Wirbelsäule im Bereich der Halswirbel und der Rückenwirbel hat.
Welche Vorteile bietet eine Lordosenstütze?
Wenn Sie einer Tätigkeit nachgehen, bei der Sie mehrere Stunden lang sitzend arbeiten müssen, benötigt es viel Muskelkraft, um den Oberkörper langfristig in einer gesunden Position zu halten. Viele Menschen vertrauen da lieber auf die Rückenlehne, um den Rücken abzustützen. Tatsächlich vernachlässigen sie dann aber die Muskelarbeit und lehnen sich einfach nur bequem an. Die natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule werden durch diese Fehlhaltungen verformt, was wiederum zu Muskelverhärtungen und Versteifungen führen kann.
Eine Lordosenstütze schafft hier Abhilfe, indem sie die natürliche Wölbung der Lendenwirbelsäule auf einer Rückenlehne nachbildet und dadurch eine gesündere Haltung beim Sitzen fördert. Das Einsinken in ungesunde Positionen wird dadurch verhindert und die Rückenmuskulatur wird gestärkt. Außerdem kann durch die geringere Belastung auf die Lendenwirbel eine gesündere Sitzposition auch über mehrere Stunden eingehalten werden.
Einsatzgebiete für Lordosenunterstützungen
Lordosenstützen gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Ausführungen. Wie bereits erwähnt integrieren manche Hersteller von Stühlen oder Sitzen bereits einfachste Stützen in ihre Produkte, die Sie als Benutzer dann selbstständig so ausrichten können, dass die Wölbung der Stütze auch auf der richtigen Höhe Ihrer Lendenwirbelsäule sitzt.
Darüber hinaus gibt es zum Beispiel Lendenkissen, die Sie mit Hilfe eines Gummizugs einfach selbst über die Lehne ihres Bürostuhls ziehen können. Der Vorteil bei dieser Variante besteht darin, dass Sie die Stütze jederzeit wieder abmachen können, wenn Sie zum Beispiel einen anderen Stuhl benutzen möchten. Noch einfacher geht es mit selbststehenden Lordosenstützen zum Beispiel für Aufstehsessel. Diese werden einfach nur so gegen die Lehne des Stuhls oder des Sitzes gelegt, dass die Wölbung nach außen zeigt. Wenn Sie die Stütze nicht mehr benötigen, können Sie sie einfach bequem weglegen. Allerdings haben diese Stützen den Nachteil, dass sie nicht in einer bestimmten Position gehalten werden können und gelegentlich mal verrutschen können.
Lordosenstützen gibt es aber nicht nur für den Büroalltag im Sitzen. Die Stützen können Sie sich auch für Matratzen zuhause holen, wenn Sie beispielsweise durch das Liegen öfter mal Rückenschmerzen bekommen.
Für wen sind Lordosenunterstützungen geeignet?
Prinzipiell lässt sich sagen, dass die Stützen der Lendenwirbel für alle Personen geeignet sind, die während des Tages viel sitzen müssen. Das können sowohl Büroangestellte und Beamte als auch Programmierer, Telefonisten und Co. Sein.
Aber auch diejenigen, die mehrere Stunden täglich in einem Fahrzeug verbringen, können von dem vielen Sitzen Rückenschmerzen bekommen. Gerade für Taxi-, Bus- und LKW-Fahrer sind Lordosenstützen darum sehr sinnvoll, damit sie es auch nach mehreren Stunden ohne Schmerzen im Fahrersitz aushalten können. Andernfalls würde gerade bei diesen Arbeitsgruppen das Risiko steigen, dass durch die Schmerzen im Rücken ihre Konzentration beeinträchtigt wird, was eventuell zu Fahrfehlern und vielleicht dadurch auch zu einem Unfall führen könnte.
Wer bereits eine Operation an der Wirbelsäule gehabt hatte, um beispielsweise chronische Rückenschmerzen zu behandeln, dem kann eine Lendenstütze das aufrechte Sitzen oder das gerade Liegen ebenfalls helfen. Außerdem verringert so eine Stütze das Risiko erneuter Fehlbelastungen.
Worauf sollte man bei der Anschaffung achten?
Es gibt ein paar Punkte, die die Anschaffung einer Lordosenunterstützung für Sie erleichtern können. Zum einen handelt es sich um die Größe der Stütze selbst. Auch wenn die Hilfsmittel vom Prinzip her ähnlich gestaltet sind, können sie doch in der Ausprägung der Wölbung unterschiedlich ausfallen. Die Stütze sollte groß genug sein, um den Bereich der Lendenwirbel gut auszufüllen, aber nicht so groß sein, dass beispielsweise noch die unteren Brustwirbel beim Sitzen weggedrückt werden.
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Verarbeitung. Eine Lordosenstütze sollte nicht einfach nur ein sehr weiches Kissen sein. Andernfalls nimmt die stützende Funktion sehr schnell ab und die Unterstützung drückt sich nach kurzer Zeit unter der Belastung durch die Wirbelsäule und das eigene Körpergewicht einfach zusammen. Zu fest sollte die Stütze allerdings auch nicht sein, weil sie andernfalls die Lendenwirbel zu stark nach vorne wegdrückt und dadurch eine andere Fehlhaltung auslösen kann. Festere Lordosenunterstützungen sind eher für Menschen mit einem höheren Körpergewicht gedacht, um dem entsprechenden Druck des Oberkörpers gut standhalten zu können.
Einstellungen prüfen
Um herauszufinden, wie fest die Stütze für Sie sein sollte, empfiehlt es sich, die Unterstützungen in einem Fachgeschäft wie zum Beispiel in einem Sanitätshaus auszuprobieren. Auf diese Weise können Sie sich vor Ort einen Eindruck verschaffen, ob Ihr Rücken mit der anfangs ungewohnten Stütze gut zurechtkommt.
Beachten Sie bei der Auswahl aber auch die Möglichkeiten der Positionierung der Stütze. Einfache Kissen verrutschen schnell, sodass Sie eventuell häufig damit beschäftigt sein dürften, dass Kissen wieder in die angenehme Position zurück zu schieben. Bei freistehenden Lordosenstützen ist das Risiko eventuell geringer, dafür sind diese Stützen eventuell nicht für Ihre Rückenform geeignet.
Der ideale Mittelweg ist eine Stütze, die Sie selbst beispielsweise durch einen Gurt auf der Lehne ihres Stuhls oder Autositzes positionieren können. Durch die Gurte wird das Hilfsmittel am richtigen Platz gehalten und Sie können es so verrücken, dass die Wölbungen perfekt Ihre Lendenwirbelsäule abstützt.
Entlastung statt Heilung
Eine Lordosenunterstützung ist als Hilfsmittel gedacht. Es soll eine Entlastung schaffen. Allerdings ist die Unterstützung nicht als Ersatz für gesunde Bewegung und Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur und zur Verbesserung der Sitzhaltung gedacht.
Sollten Sie unter wiederkehrenden Rückenschmerzen leiden, empfiehlt sich eine Kombination aus sportlicher Bewegung und einer Lordosenstützung, um den Rücken zu entlasten und um ihn langfristig zu stärken. Sollten Sie während der Verwendung einer solchen Stütze feststellen, dass sich keine Besserung der Rückenschmerzen einstellt, empfiehlt es sich, mit einem Arzt zu sprechen, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu erhalten.