Die Selbstständigkeit ist für viele Menschen verlockend. Keine feste Anstellung und sein eigener Chef sein sind zwei der wohl wichtigsten Gründe dafür, warum das freiberufliche Arbeiten so spannend klingt. Jedoch gibt es hier einige Regelungen, die Sie beachten sollten. Sich einfach so selbstständig machen, vor allem bei einer weiteren Festanstellung in Vollzeit, sollte vorher bedacht werden. Hier werden Ihnen einige Tipps und Hinweise gegeben, was Sie zu beachten haben und unter welchen Umständen man sich nebenbei selbständig machen darf.

Selbstständigkeit als Nebenerwerb

Für die meisten Menschen wäre selbstständige Arbeit nur eine Nebentätigkeit. Es ist unwahrscheinlich, dass man direkt so viel Geld einnehmen wird, um damit seinen gesamten Lebensunterhalt zu verdienen. Viele greifen aber auf die freiberufliche Tätigkeit zurück, um unter anderem ihr Hobby auszuleben und sich damit möglicherweise ein kleines Taschengeld zu verdienen. Das kommt häufig bei Künstlern vor, die ihre Werke anderweitig verkaufen.

Wenn so etwas regelmäßig passiert, dann müssen diese Einkünfte auch beim Finanzamt angegeben werden. Egal, ob Nebenverdienst oder nicht, auch dieses Geld muss versteuert oder zumindest bei den Behörden angemeldet werden. Es ist nicht möglich, über einen längeren Zeitraum einfach so Geld anzunehmen.

In den meisten Fällen sollte es kein Problem sein, neben einer Vollzeitstelle selbstständig zu arbeiten. Es ist jedoch ratsam, das vorher mit der Firma zu besprechen und die entsprechenden Regelungen besser kennenzulernen. Natürlich sollten Sie nicht Ihren normalen Arbeitsplatz vernachlässigen. Zudem ist hier auch gutes Zeitmanagement wichtig. Wenn Sie wirklich zwei Tätigkeiten parallel ausüben wollen, dann muss das erst einmal gelernt sein. Überarbeiten Sie sich nicht und lassen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um die Selbstständigkeit ins Rollen zu bekommen.

Gewerbeamt

Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Selbstständigkeit in Deutschland. Einerseits gibt es die freiberufliche Tätigkeit. Auf der anderen Seite gibt es die gewerbliche Tätigkeit. Was für Sie zutrifft, das ist manchmal schwer zu sagen. Hier kommt es ganz auf das an, was Sie selbstständig arbeiten wollen. Aber auch hier kann es Unterscheidungen geben. Grundsätzlich greift die Anmeldung eines Gewerbes nur, wenn Sie auch im Handel arbeiten oder industrielle Fertigungen herstellen.

Es gibt auch Unterschiede bei der Anmeldung. Bei einer freiberuflichen Tätigkeit müssen Sie lediglich einen „Bescheid der steuerlichen Erfassung“ an das Finanzamt schicken und erhalten so eine Steuernummer und die entsprechende Bezeichnung für Ihre Tätigkeit.

Für eine Gewerbeanmeldung müssen Sie sich vorher noch beim Gewerbeamt melden und Ihr Unternehmen dort anmelden. Mit einem Gewerbeschein gehen Sie dann zum Finanzamt und füllen die restlichen Bescheinigungen aus. Steuerlich gibt es ebenfalls Unterschiede für beide Seiten, aber die Regelungen sind hier meist auch individuell auf den Berufszweig zugeschnitten.

Buchhaltung und Finanzamt

Zur selbstständigen Arbeit gehört auch eine sorgfältige Buchhaltung. Informieren Sie sich am besten schon vorher, welche Art der Steuererklärung und welche Nachweise nötig sind, damit das Finanzamt Ihre Einnahmen und Ausgaben auch nachvollziehen kann. Für die freiberufliche Tätigkeit reicht in den meisten Fällen eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung. Bei großen Betrieben ist eine doppelte Buchführung nötig. Falls Sie dabei Hilfe benötigen, wäre ein Steuerberater eine gute Investition. Es ist aber auch immer von Vorteil, durch verschiedene Programme oder eine handelsübliche Tabelle selbst den Überblick über die Finanzen zu behalten.

Die Anmeldung beim Finanzamt kann in den meisten Fällen ohne Probleme erfolgen. Im vorherigen Abschnitt wurde bereits darauf eingegangen. Mittlerweile läuft die Bearbeitung der Anträge und auch das Ausfüllen einer Steuererklärung online ab. Hierfür nutzen Sie am besten das Elster-Portal, womit einer Papierwirtschaft entgegengewirkt werden kann. Für selbständige Tätigkeiten ist es nur noch selten der Fall, dass Dokumente per Post verschickt werden.

Die Mitarbeiter beim Finanzamt können Ihnen auch eine umfassende Beratung geben, dazu sind sie sogar verpflichtet. Falls Sie Fragen rund um das Finanzielle haben, dann können Sie sich immer dort melden und um Hilfe bitten.

Tipps für Ihre Selbstständigkeit

Die selbstständige Arbeit ist ein großer Kontrast zum Angestelltenverhältnis einer Firma. Sie sind dabei Ihr eigener Chef, müssen sich um so gut wie alles kümmern, wenn Sie keine weiteren Mitarbeiter einstellen wollen. Hierzu gehört vor allem eine gute Organisation und auch die Fähigkeit, selbst lernen zu können. Sie müssen zu Anfang viel lesen und neue Mechaniken verstehen, die Sie so bei einer festen Anstellung nie gebraucht haben.

Aber die selbstständige Arbeit kann auch dabei helfen, die eigene Passion zu verfolgen. Für die meisten ist es ein Traum, mit dem eigenen Hobby irgendwann genug Geld verdienen zu können. Sich nebenbei selbständig zu machen, ist der erste Schritt, um diesen Traum auch zu verwirklichen. Man muss jedoch viel Geduld und Durchhaltevermögen mit sich bringen, um über einen längeren Zeitraum zwei Jobs durchzuführen. In den meisten Fällen dauert es einige Monate oder sogar Jahre, bis es sich lohnen würde, nur noch selbstständig zu arbeiten.

Andere Menschen wollen vielleicht auch gar nicht ihre Vollzeitstelle aufgeben und einfach nur nebenbei Geld verdienen. Auch das ist eine Möglichkeit, erfordert aber auch eine gute Zeiteinteilung zwischen der festen Anstellung und der freiberuflichen Arbeit. In jedem Falle sollte man sich der Aufgaben bewusst sein, die auf einen zukommen. Zudem sollte man keine Wunder erwarten und lieber auf längere Zeit planen.

Vermarktung durch Online-Marketing

In den allermeisten Fällen umfasst die selbstständige Arbeit ein Gewerbe, was online stattfindet. Dort lässt sich mittlerweile auf viele verschiedene Wege Geld verdienen. Und die meisten Kunden werden auch nur so auf den eigenen Betrieb aufmerksam. Ein gezieltes Online-Marketing ist fast schon unabdingbar, um unter der Masse an anderen Anbietern aufzufallen. Ein großer Teil der selbstständigen Arbeit sind deshalb auch Grundkenntnisse im Bereich von Vermarktung und Werbung.

Eine Präsenz auf den sozialen Medien ist für jeden Betrieb und für jeden Selbstständigen fast schon Pflicht. So können Sie neue Kundschaft anlocken, egal, in welchem Bereich Sie sich selbstständig gemacht haben. Hier hilft es, sich auf bestimmte Plattformen zu fokussieren, die auch von der Zielgruppe genutzt werden. Oftmals kommt man nicht daran vorbei, auszuprobieren und dadurch zu schauen, was funktioniert und was nicht.

Auch eine eigene Webseite ist in vielen Bereichen essenziell und kann neue Leute zu Ihnen locken. Dort können Sie, abseits der sozialen Medien, mit den Menschen kommunizieren und Ihr Gewerbe oder Ihre Tätigkeit vorstellen und anbieten. Noch dazu kann es sich auch lohnen, einen Newsletter zu verschicken. Online-Marketing und Werbemaßnahmen sind wichtig, um aus der Flut an selbständigen Betrieben herauszustechen.

Weiterbildungen für Führungskräfte

Natürlich sind all diese Fähigkeiten nicht von heute auf morgen gegeben. Viele fungieren bei selbstständiger Arbeit zum ersten Mal als Chef und haben somit noch viel zu lernen. Auch hier gibt es spezielle Kurse und Weiterbildungen, die genau darauf zugeschnitten sind. Zur freiberuflichen Arbeit gehört vor allem, immer dazulernen. Sich selbst weiterzubilden, ist ein essenzieller Faktor. Egal ob Unternehmercoaching, Kurse zum Thema Marketing oder die Erstellung einer eigenen Webseite, das alles gehört zum Lernprozess dazu.

Auch wenn Sie mit der selbstständigen Arbeit auf sich selbst gestellt sind, gibt es genügend Auslaufmöglichkeiten, wenn Sie Fragen haben sollten. Für viele ist der Sprung eine große Aufgabe und es gibt in jedem Bereich Menschen, die Ihnen Tipps geben können, damit Sie einen reibungslosen Start haben.

Fazit

Sich nebenbei selbständig machen ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen und damit anderweitig Geld zu verdienen. Man ist aus einer festen Anstellung gelöst und kann sich frei entscheiden, niemand bestimmt, was und wie viel man arbeitet. Dazu gehört auch eine Portion Disziplin und viel Planung. Es gibt jedoch viele Anlaufstellen, die Ihnen bei den ersten Schritten helfen können.