Wie Sie mit einer Wanderung München, Venedig und Tirol erleben können

Wie Sie mit einer Wanderung München, Venedig und Tirol erleben können

Der dank der landschaftlichen Schönheit atmosphärisch so passend benannte Traumpfad von München nach Venedig führt über insgesamt rund 580 Kilometer in 28 bis 30 Etappen vom Marienplatz mitten im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt durch die deutschen und österreichischen Voralpen, über den Alpenhauptkamm, die südlichen Dolomiten und die italienische Provinz Belluno in der Region Venetien bis

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Der dank der landschaftlichen Schönheit atmosphärisch so passend benannte Traumpfad von München nach Venedig führt über insgesamt rund 580 Kilometer in 28 bis 30 Etappen vom Marienplatz mitten im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt durch die deutschen und österreichischen Voralpen, über den Alpenhauptkamm, die südlichen Dolomiten und die italienische Provinz Belluno in der Region Venetien bis auf den Markusplatz im Zentrum der legendären Lagunenstadt Venedig.

Der von dem deutschen Autoren und Bergwanderer Ludwig Graßler (1925-2019) nach mehreren erfolglosen Anläufen 1974 erstmals komplett bewältigte und im Nachgang detailliert beschriebene Fernwanderweg gehört dank seiner unglaublichen Vielfalt an imposanten alpinen Landschaften seither und bis heute zu den schönsten und populärsten Weitwanderstrecken Europas mit jährlich zwischen 800 und 1.000 begeisterten Wanderern. Die Natur entlang der Route quer durch die Alpen und Tirol versetzt auch erfahrene „Langstreckenläufer“ ins Staunen. Gleiches gilt für die zahlreichen Attraktionen, Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten in den Städten und nahe der Stationen sowie die authentischen und charmanten Berghütten, welche auf dem Weg als Rastplätze und Unterkünfte dienen.

Wanderroute von München nach Venedig

Für die gesamte Route der unvergesslichen Wanderung München Venedig werden in der Regel gut 30 Tage veranschlagt, natürlich können die Etappen aber auch bestens einzeln oder in Gruppen absolviert werden. Die zeitliche Länge der Etappen beträgt zwischen vier und acht Stunden, die räumlichen Distanzen bewegen sich zwischen 7 und 32 Kilometern. Der Traumpfad wird in Reise- und Wanderführern meist in vier Abschnitte unterteilt, jedes dieser Segmente besitzt einen eigenen Charakter sowie spezielle Herausforderungen.

Auf dem ersten Abschnitt von den Voralpen ins Inntal verläuft der Ausflug über die Alpen vom bayerischen Lenggries durch die nördlichen Kalkalpen und das Karwendelgebirge sowie entlang der Benediktenwand bis nach Hall bei Innsbruck. Dieser Abschnitt dauert etwa 5 Tage und beinhaltet einige Kletterpartien mit Stahlseilen. Vom Inntal zu den Dolomiten sind ca. 7 Tage einzuplanen, die anspruchsvolle und steile Strecke führt von Hall zur Glungezer Hütte und endet mit dem Abstieg nach Pfunders in Südtirol in Italien.

Der dritte und sehr beliebte Abschnitt des Traumpfades durchquert in 6 Tagen die nördlichen Dolomiten samt Puez-Geissler- sowie Sellagruppe und gilt wegen des fantastischen Fernblicks auf den höchsten Berg der Dolomiten, die Marmolada (3.343 Meter), als einer der Höhepunkte der Wanderung München Venedig. Auf dem vierten, letzten und ruhigsten Abschnitt der Route erreicht man den südlichen Alpenrand, wo Gelände, Klima und Vegetation rund um die Städte Belluno, Revine, Ponte Priùla, Bocca Callalta, Jesolo und Venedig langsam, aber deutlich spürbar mediterran werden.

Es gibt auch einen Radweg

Doch nicht nur auf „Schusters Rappen“, sondern auch auf dem „Drahtesel“ lässt sich die Route der Wanderung München Venedig ganz hervorragend erkunden. Der Radweg oder besser Radfernweg zwischen den beiden berühmten Städten verläuft über 584 Kilometer auf 8 Etappen durch das bayerische Voralpenland, den Naturpark Karwendelgebirge und das UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten und schlängelt sich vorbei an tiefblau glitzernden Alpenseen, atemberaubenden Bergpanoramen sowie herrlichen Flusslandschaften.

Diese Alpenüberquerung mit Pedalen ist in drei Varianten möglich, darüber hinaus gibt es auch eine landschaftlich außerordentlich reizvolle zweitägige Rundtour durch den gut 300 km² großen italienischen Nationalpark Belluneser Dolomiten. Sowohl die westliche (ca. 220 Kilometer) als auch die östliche (ca. 230 Kilometer ) Variante verlangen von den Radlern einiges an Ausdauer und Kondition, weshalb etwas Erfahrung und vor allem ein robustes und stabiles Mountainbike bzw. Tourenrad empfehlenswert sind. Da die Strecke des Fernradwegs noch relativ neu sowie nicht durchgängig asphaltiert ist, eignet sie sich nur bedingt und eingeschränkt für Fahrten mit dem Rennrad.

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Tipps für Aufenthalt, Verpflegung und Unterkunft

Die nächtliche Unterbringung beim Wandern von München nach Venedig erfolgt zumeist in Berghütten und manchmal auch in typisch ländlichen Pensionen. Eine Übernachtung mit Halbpension kostet pro Person aktuell etwa um die 50 Euro. Es gibt jedoch auch zwei Möglichkeiten, die Kosten für die Übernachtung zu senken: Mitglieder eines europäischen Alpenvereins erhalten in den Alpenvereinshütten eine Ermäßigung für Unterkunft und ausgewählte Mahlzeiten, die rein privat geführten Hütten und Pensionen bieten zwar keine Ermäßigungen, aber dafür vergleichsweise sehr günstige Preise.

Da die Abschnitte des Traumpfads insbesondere in den nördlichen Dolomiten im Sommer sehr beliebt und gut besucht sind, empfiehlt es sich definitiv, einige Tage vor der Ankunft bei den Berghütten und Pensionen anzurufen und rechtzeitig zu reservieren. Bei der Verpflegung sparen lässt es sich natürlich als Selbstverpfleger, allerdings müssen dann Essensrationen für bis zu acht Tage mit sich geführt werden, was das Gepäck schwerer und voluminöser macht. Im Vergleich zu anderen Strecken gibt es auf dem Traumpfad nur wenige Wildcampingplätze, da der Weg vielerorts durch in der Nacht empfindlich kaltes Hochgebirge führt und diese Form des Übernachtens auch aus Naturschutzgründen häufig streng verboten ist.

Walking Tour in München

Ob per pedes oder mit dem Rad: Schon zum Auftakt der Wanderung München Venedig bietet die weiß-blaue Metropole des bayerischen Freistaats eine ganze Reihe an schönen Sehenswürdigkeiten. In unmittelbarer Nachbarschaft des Münchner Marienplatzes führt eine Doppelbrücke über die Isar zum Deutschen Museum, welches mit seinen alljährlich bis zu 1,5 Millionen Besuchern zu einem der meistbesuchten Häuser der Welt zählt.

Auch ein kleiner Spaziergang am Flussbett ist speziell im Sommer recht reizvoll, im frischen und angenehm kühlen Wasser kann man dann die Füße baumeln lassen. Auf dem Weg nach Wolfratshausen, dem ersten Etappenziel in Richtung Süden, folgt der 1911 gegründete, heute ca. 40 Hektar große Tierpark Hellabrunn in den wunderbar grünen Isarauen mit gut 18.000 Tieren aus über 500 Arten.

Ein Musterbeispiel für die beeindruckende Architektur der zahlreichen Sakralbauten in Oberbayern ist das Mitte des 8. Jahrhunderts gegründete Kloster Schäftlarn in der gleichnamigen Gemeinde im Isartal sowie äußersten Südwesten des Landkreises München, dessen prachtvoller Prälatengarten für botanisch interessierte Wanderer einen tollen Ausflug darstellt. Wenn man länger in München verweilen möchte, bietet sich auch die Teilnahme an einer Munich Walking Tour an.

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Mountain Bike Tour in Tirol

Wie weiter oben schon erwähnt, ist die Wanderung München Venedig auch als Radtour in den Bergen bestens möglich. Insbesondere Tirol hält für passionierte Radler eine riesige Auswahl an Strecken aller Art und Schwierigkeitsgrade parat. Sage und schreibe über 300 Kilometer schmale Pfade durch die freie Natur („Singletrails“) und insgesamt weitere 6.000 Kilometer gut ausgeschilderte sowie teils miteinander verbundene Mountainbike-Routen hält das gebirgige österreichische Bundesland für seine Besucher parat.

Ein gern und oft von radelnden Urlaubern gewähltes Vergnügen in der Region ist ein Ausflug mit den 21 Bergbahnen der „Bikeschaukel Tirol“, die den Transport des Gefährts auf 780 Kilometern und über 15.000 Höhenmeter durch die Alpen ermöglichen. Abschnittsweise parallel zum Radwanderweg München-Venedig verläuft außerdem die grenzüberschreitende und ca. 225 Kilometer lange Wander- und Radwanderstrecke „Via Bavarica Tyrolensis“, welche am Achensee über eine Verbindung mit dem 520 Kilometer langen „Inntal-Radweg“ verfügt und damit auch an die 700 Kilometer lange „Via Claudia Augusta“ angeschlossen ist.

Gondelfahrt in Venedig

Was für einen besseren und passenderen Abschluss einer Alpenüberquerung von Bayern nach Italien mit dem Endziel Venedig könnte es geben, als eine Gondelfahrt auf einem der fast 180 Kanäle der Stadt, die zusammen eine Länge von knapp 40 Kilometer aufweisen und unter annähernd 400 Brücken verlaufen? Während die Einheimischen im Alltag eher die schnelleren und größeren Wasserbusse mit Dieselmotoren und festen Linien namens „Vaporetto“ (Dampfschiffchen) für Personentransport und öffentlichen Nahverkehr nutzen, lassen sich es die meisten Touristen nicht nehmen, ihren Traum von einer Gondelfahrt auf dem „Canal Grande“ und dessen unzähligen abzweigenden Kanälen zu verwirklichen.

Die venezianische „Gondola“ für bis zu sechs Fahrgäste gibt es in ihrer unverwechselbaren und charakteristischen schmalen Form samt nach oben gebogenen Enden schon seit dem 11. Jahrhundert. Die „Gondolieri“ (Gondelführer) sind ein angesehener, stolzer sowie sehr traditionsreicher und nahezu exklusiv männlicher Berufsstand, erst seit 2010 gibt es eine offiziell anerkannte und geprüfte „Gondoliera“ (Gondelführerin). Leider ist die Fahrt mit der Gondel kein allzu günstiges Ferienvergnügen: Für etwa 30 Minuten auf dem Wasser muss mit Preisen zwischen 80 und 100 Euro gerechnet werden.

Fazit: Eine lohnende Reise für erfahrene Wanderfans

Wandern auf der durchweg alpinen Strecke von München nach Venedig ist ohne jegliche Zweifel ein einzigartiges und unvergessliches Unterfangen, welches jedoch eine möglichst gute körperliche Verfassung sowie ein Mindestmaß an Erfahrung mit Aufenthalt in luftigen Höhen erfordert. Ungeübte und nicht ausreichend trainierte Wanderer kommen in der eher dünnen Luft sowie angesichts der oftmals steilen Anstiege schnell an ihre Grenzen. Auch das Wetter ist in der Region häufig recht unbeständig und wechselhaft, was eine gewisse Flexibilität bei Weg- sowie Zeitplanung notwendig machen kann. Nahezu übereinstimmend loben aber sämtliche Wanderer auf dieser mittlerweile legendären Route durch die Alpen die durchweg beeindruckende Natur und Vegetation, die so manche Blase an den Füßen und Schweißperle auf der Stirn schnell vergessen lässt.

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