Das versteht man unter Dosismonitoring in der Radiologie

Das versteht man unter Dosismonitoring in der Radiologie

Es gibt sie immer wieder, diese Leute. Diejenigen, die über zu viel Verwaltungskram in Deutschland oder der EU klagen. Die sich über Ineffizienz beschweren und sich immer und überall von bürokratischen Hürden gegängelt fühlen. Solche Ansichten kommen oft zustande, weil sich Bürger nicht in einer Materie nicht auskennen und die Komplexität nicht durchschauen. Warum Papierkram

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Es gibt sie immer wieder, diese Leute. Diejenigen, die über zu viel Verwaltungskram in Deutschland oder der EU klagen. Die sich über Ineffizienz beschweren und sich immer und überall von bürokratischen Hürden gegängelt fühlen. Solche Ansichten kommen oft zustande, weil sich Bürger nicht in einer Materie nicht auskennen und die Komplexität nicht durchschauen. Warum Papierkram und aufwendige Dokumentation eben doch mehr als wichtig ist, das zeigen wir anhand eines Beispiels aus der Gesundheitsbranche. Es geht dabei um das Thema der Untersuchungen mit dem Röntgen Gerät und deren Strahlenexposition. Wir zeigen, wie eine Dosisüberwachung von radioaktiver Strahlung im medizinischen Bereich funktioniert.

Dosismanagement in der Radiologie – warum macht man das?

Röntgengeräte sind seit ungefähr 100 Jahren im Einsatz. Sie haben im Krieg und im Frieden vielen Menschen Untersuchungen ermöglicht, mit denen ihnen das Leben gerettet wurde. Ihr Vorteil ist, dass sie einen schmerzfreien Einblick in das Innere des Körpers bieten. Mit ihrer Hilfe können zahlreiche Erkrankungen festgestellt werden, ohne den Patienten aufschneiden zu müssen.

Ihr einziger Nachteil ist, dass Röntgen-Systeme mit Hilfe von radioaktiven Stoffen arbeiten. Sie sind notwendig, um die ionisierende Strahlung zu erzeugen, mit der das Weichgewebe für die Untersuchung durchdrungen wird. In kleinen Dosen ist das für den Menschen nicht gefährlich. Die Zellen im Körper können eine bestimmte Menge vertragen. Wird dagegen zu viel eingesetzt, dann besteht das Risiko, dass die Strahlung das Erbmaterial verändert und ungewollt Mutationen auslöst. Sie wiederum würden dann zu Krebs führen.

Aufgrund dieser Problematik, wurden seitens der EU strenge Vorgaben gemacht, um die Sicherheit der Patienten zu schützen. Es wurde eine Pflicht zum präzisen Dosismonitoring eingeführt. Auch andere Regionen der Welt haben dafür ihre Vorschriften.

Dosismanagement – wie wird es gemacht?

Bei den gesetzlichen Vorgaben der Euratom-Richtlinie geht es darum, dass die Strahlenexposition für jeden Behandelten minimiert wird. International spricht man vom ALARA-Prinzip – As Low As Reasonably Achievable. Es soll möglichst nur so viel Strahlung eingesetzt werden, wie es individuell benötigt wird. Dafür wird die Dosis für jeden Menschen präzise berechnet, mit Hilfe von Größe und Gewicht usw. Am Gerät kann dann die Dosis individuell eingerichtet werden. Klare Sache, ein 150 kg schwerer Mann benötigt eben mehr als da dreijährige Mädchen.

Damit das alles sauber abläuft, muss jeder Schritt dokumentiert werden. Für alle Untersuchung muss die Berechnung der Dosis digital erfolgen und gespeichert werden. So, dass sie im Nachhinein für einen Prüfer mit Hilfe einer schnellen Auswertung nachvollziehbar ist. Das ist zum einen Arbeit, aber kann auch eine juristische Absicherung für die medizinische Einrichtung sein.

Ein weiterer Teil dieser Prozedur ist es, dass die Röntgenapparate einer regelmäßigen Prüfung unterzogen werden. Hierfür werden spezielle Messkörper bzw. Prüfkörper eingesetzt. Mit ihrer Hilfe wird gecheckt, ob die Bildqualität in Ordnung ist und ob die Strahlung wirklich dem entspricht, was auf dem Gerät eingestellt wurde.

Euratom – eine sinnvolle Maßnahme

Wenn man sich das alles genau ansieht, dann erkennt man, wie wichtig es ist, dass sich in Deutschland bzw. der EU jemand um solche Dinge kümmert. Mit Radioaktivität ist nicht zu spaßen und wer stets mit einer effektiven Dosis durchleuchtet werden möchte, der muss eben akzeptieren, dass dafür viel digitaler und nicht-digitaler Arbeitsaufwand erforderlich ist.

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